Sollten dabei auch zuvor nicht erkennbare Wellen oder Farbmuster aufgetreten sein, wissen Sie was wir meinen. Man spricht hier auch von dem Moiré-Effekt (von frz. „moirer“ –> „marmorieren“).
Der Moiré-Effekt tritt immer dann auf, wenn regelmäßige Muster oder Raster in einem unterschiedlichen Winkel übereinander liegen und sich so gegenseitig beeinflussen. Diesem Phänomen begegnet man sowohl in der realen (z. B. sich überlagernde, fein gewebte Gardinen), als auch der digitalen Welt (im Fernsehen: feine Karo-, oder Nadelstreifenmuster in der Kleidung). Beim Fotografieren eines Bildschirmes handelt es sich dabei im Speziellen um die Pixelstruktur im Flachbildschirm zum einen und die Sensorstruktur der Digitalkamera zum anderen. Der Moiré-Effekt kann bei jeder digitalen Kamera entstehen, beeinflusst wird die Stärke des Effektes dabei von Größe und Winkel der sich überlagernden Raster. Unterschiedlich große Raster sind dabei weniger kritisch und erzeugen schwächere Moiré-Effekte. Um den Moiré-Effekt in der digitalen Welt zu vermeiden, gilt, dass die feinste Auflösung der Kamera im günstigsten Fall mindestens doppelt so hoch sein muss, wie die feinste Linie, die man abbilden möchte.
Will man dem unerwünschten Moiré-Effekt zusätzlich entgegenwirken, kann man auf kleine Tricks zurückgreifen. So schafft manchmal schon die Änderung des Kamerawinkels zum Objekt eine sichtbare Schwächung des Effektes. Auch ein leichtes Defokussieren erzielt oft eine Verbesserung. Professionelle Kameras bieten auch elektronische Filter an, welche die Auflösung der Kamerachips künstlich reduzieren und auf diese Weise den Effekt entschärfen. Die beste Methode, den Effekt in der Fotografie zu umgehen, besteht allerdings darin, bereits bei der Bildkomposition auf sich wiederholende Muster z. B. in der Kleidung oder dem Hintergrund zu verzichten.