"Marke beginnt,
wo Nutzen endet."
Wissen was dahinter steckt
  • Leistungen
  • Portfolio
  • Agentur
  • Blog
  • Kontakt
  • Stellen
DA2021
DA2021

Schriften erstellen, bearbeiten und verwalten

Schriften erstellen, bearbeiten und verwalten

Uns begegnen sie tagtäglich, sei es im Internet, im Fernsehen, in Zeitschriften oder sogar an der Bushaltestelle: Die verschiedensten Schriftarten. Dabei wissen viele nicht, dass hinter der Schriftwahl für werbliche oder sonstige Zwecke viel mehr steckt als nur „Schreiben und Platzieren“. Es gibt tausend verschiedene Schriftarten in ebenso vielen Sprachen, Schriftschnitte wie „Light“, „Regular“ oder „Bold“ und sogar Begriffe wie „Serifen“ (Querstrich am oberen/unteren Ende von Buchstaben) oder „Versalien“ (Großbuchstaben) spielen eine wichtige Rolle.

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die einfache Gestaltung von eigenen Display-Schriften (spezielle Auszeichnungsschriften, z. B. für die Gestaltung von Headlines) und was dabei zu beachten ist. Es lässt sich jedoch nicht vermeiden, die verschiedenen und wichtigsten Schrift-Typen kennenzulernen, bevor wir uns an die Arbeit machen, eine Schrift selbst zu konstruieren.

 

 

Schrift-Typen auf einen Blick

TrueType-Schriften:

Dabei handelt es sich wohl um das bekannteste Schriftdatei-Format mit begrenzter Auswahl an Zeichen. Diese Schriften werden überwiegend in Office- oder Adobe-Anwendungen eingesetzt und beim Erstellen von digitalen Präsentationen oder Dokumenten verwendet. Zudem sind sie meist auf dem Betriebssystem vorinstalliert. Es sind die Schriftarten, welche von Menschen verwendet werden, die sich meist wenig mit Design beschäftigen und Text in erster Linie als Informationsweitergabe sehen.

TrueType-Schriften sind auf allen Systemen zugänglich, frei skalierbar und weniger komplex als die übrigen Formate. Jedoch ist ihre Druckqualität nicht besonders gut, ihre Ladezeit recht hoch und bei unterschiedlichen Anwendungsgeräten können Übertragungsschwierigkeiten auftreten. Dies kann beispielsweise zu abweichenden Umbrüchen führen. Zudem bieten TrueType-Schriften standardmäßig keine Glyphen, Ligaturen oder Kapitälchen.

 

PostScript-Schriften:

Die von Adobe entwickelten Schriften werden vor allem von Druckereien für Bücher, Magazine und Druckmedien verwendet. Sie sind die Vorgänger von TrueType-Schriften und sowohl detailreich als auch qualitativ hochwertig. Man benutzt sie meist für gewerbliche, jedoch auch für private Zwecke. Zu finden sind PostScript-Schriften beispielsweise auf FontShop.com (einer Webseite mit downloadbaren Schriftarten), ihr Download ist allerdings kostenpflichtig. Der Vorteil ihrer Verwendung in digitalen Dokumenten besteht in einer medienübergreifenden, gleichbleibenden Qualität. Allerdings werden ihre Lizenzen nicht plattformübergreifend vergeben und müssen deshalb für jedes System gezielt erworben werden. Da PostScript-Schriften in ihrer Funktion veraltet sind, werden diese ab Januar 2023 nicht mehr verfügbar sein.

 

OpenType-Schriften:

Hierbei handelt es sich um eine Kombination der Merkmale von TrueType- und PostScript-Schriften. Ein Satz kann dabei mehr als fünfzigtausend Zeichen beinhalten und Glyphen, Kapitälchen oder automatische Ligaturen mit einschließen. Man kann sie für wenig Geld kaufen und durch ein PostScript-Rasterprogramm wiedergeben. Der Zugang zu diesen Schriften ist auf allen Betriebssystemen gewährleistet. OpenType unterstützt erweiterte Zeichensätze und enthält eine hervorragende Kontur-Datenstruktur.

 

SVG-Schriften (Scalable Vector Graph):

Schriften im Vektorformat werden hauptsächlich für Websites und digitale Medien verwendet. Zur Erstellung von eigenen Schriftarten sind diese besonders geeignet, da sie die Pfade der Buchstabenkontur gut übernehmen und problemlos ohne Qualitätsverlust skalierbar sind.

 

 

Die Erstellung einer individuellen Display-Schrift

Zur Erstellung einer eigenen Schrift im ttf.(TrueType-Font)-Format bietet sich der Schrift-Editor „FontForge“ an. Dabei handelt es sich um ein kostenloses Programm zum Öffnen, Bearbeiten und Generieren von verschiedenen Schrift-Formaten. Es wurde 1999 von George Williams in Santa Barbara, Kalifornien, USA entwickelt. Auf fast jedem Betriebssystem installierbar, bietet es ein eigenes Metrik-Fenster, in welchem der Nutzer seine Schrift in Verwendung betrachten kann.

Wer sich nun fragt, wie man die eigene Schrift im Detail generiert, dem sei gesagt: Es muss sowohl analog, als auch digital gearbeitet werden. Vom Zeichnen der Buchstaben, über das Fotografieren der Vorlage bis hin zur digitalen Umsetzung der Schrift mit Kontur und Pfadpunkten: Step-by-Step bis hin zur persönlichen, installierbaren Schrift. Die genaue Vorgehensweise sieht wie folgt aus:

 

1. Buchstaben zeichnen

Der erste Schritt stellt das Zeichnen der Buchstaben dar, hilfreich ist hierbei ein Kalligrafie-Stift. Durch den ausgeübten Druck auf den Stift, können unterschiedliche Strichstärken erzeugt werden, so dass ein dynamischer Charakter entsteht.

 

2. Fotografieren der Buchstaben

Die gezeichneten Buchstaben werden abfotografiert. Dabei sollte auf die Fotoqualität sowie einen optimalen Winkel geachtet werden, aus dem die Fotos geschossen werden, damit die Schrift nicht verzerrt wird. Passend zugeschnitten, kann die Vorlage nun auf das Betriebssystem übertragen werden.

 

3. Nutzung von Photoshop

In Photoshop werden dann durch eine sogenannte Tonwertkorrektur (Bild > Korrekturen > Tonwertkorrektur) Partikel entfernt, das Blatt weißer gemacht und die Buchstaben geschwärzt. Danach wird die Datei als JPG gespeichert.

 

4. Nutzung von Illustrator

Dort lässt man es nachzeichnen und umwandeln. Um eine saubere und rundere Kontur zu erlangen, macht es Sinn, die Pfade der Buchstaben zu vereinfachen (Objekt > Pfad > Vereinfachen). Anschließend müssen noch die Reste des Papiers (weiße Farbflächen) entfernt werden. Jeder Buchstabe kann nun auf eine eigene Zeichenfläche gesetzt und anschließend als SVG-Datei exportiert werden.

 

5. Nutzung von FontForge

FontForge lässt sich kostenlos downloaden und ist ein Schrift-Editor. Nach dem Öffnen des Programms sieht man eine Ansicht mit leeren Kästchen, die für die einzelnen Buchstaben vorgesehen sind. Durch einen Doppelklick auf die einzelnen Felder, lassen sich die SVG-Dateien mit den individuellen Buchstaben einpflegen (File > Import). Nach dem Importieren können die Buchstabenkonturen noch einmal bearbeitet werden. Pfadpunkte können skaliert, verschoben, entfernt oder addiert werden. Auch ist es hilfreich, die eigene Schriftart zu benennen (Element > Font Info > Fontname, Family Name), da sie nur so gespeichert und leicht gefunden werden kann.

 

6. Die finale TrueType-Datei

Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, kann man die Datei mit allen Buchstaben und Zeichen als TrueType(.ttf)-Datei (Generate Fonts > TrueType) exportieren und anschließend auf dem Rechner installieren. Um die Schrift auf IOS-Geräten zugänglich zu machen, muss die gespeicherte Datei geöffnet und auf „Installieren“ gedrückt werden. Das Schriftverwaltungsprogramm öffnet sich und die Schrift kann aktiviert werden. Nun steht dem Benutzen des selbst designten Fonts nichts mehr im Wege, da dieser jetzt in allen Adobe und Office-Programmen verfügbar ist.

 

 

Zweck und Einsatz der neu kreierten Schrift

Gerade bei der Gestaltung von Werbemitteln ist Individualität und Einzigartigkeit gefragt. Mit selbst gestalteten Schriftzügen und daraus erstellten Texten schafft man es, einem Produkt das Gewisse Extra zu verleihen. Die eigens kreierten Buchstaben könnten perfekt als Akzidenzschrift zum Einsatz kommen, das heißt als einzigartige Headline, die sich von der restlichen Typografie abhebt. Auf diese Weise erhält das Werbemittel ein echtes Alleinstellungsmerkmal und erhöht somit automatisch seinen Wiedererkennungswert.

Auch bietet sich mithilfe selbsterstellter Schriften die Möglichkeit, existierende Fonts zu erweitern und beispielsweise Sonderzeichen zu erstellen, die es in dem vorhandenen Satz noch nicht gibt.

Die Arbeit eines professionellen Schriftgestalters sollte jedoch nicht unterschätzt werden, denn hinter einer neuen Satzschrift steckt stunden-, wenn nicht tagelange Arbeit. Mit der oben beschriebenen Vorgehensweise bietet sich jedoch die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit dekorative Schriftzüge zu erstellen, die einem Produkt Individualität verleihen.

Framing

Framing

Wenn man einen Text oder einen Artikel schreibt, ist das Ziel in der Regel, die Lesenden vom Geschriebenen zu überzeugen. Journalist/-innen und Autor/-innen müssen sich dabei nicht alleine auf ihre literarischen Fähigkeiten verlassen. Die Kommunikationswissenschaft bietet Tools, die eine gewisse Einflussnahme auf die Lesenden ermöglichen. Eines dieser Kommunikationswerkzeuge ist Framing – im deutschsprachigen Raum erst seit einigen Jahren thematisiert, in den USA schon seit den 70er Jahren bekannt. Doch was ist Framing? 

Der Begriff beschreibt ein bestimmtes Kommunikationsverhalten – die bewusste Auswahl, welche Informationen man wie in einer Nachricht präsentiert. Fakten werden gezielt selektiert und gemäß dem eigenen Duktus aufbereitet. Der ursprüngliche Zweck – eine vereinfachte Darstellung komplexer Themen – verkommt zur Meinungsmache. Wenn dem Publikum ein Teil der Informationen vorenthalten wird, ist die Grenze zur Manipulation schnell erreicht. Die Möglichkeit, sich selbst eine eigene Meinung zu bilden, wird beeinflusst, die Nachricht wird zur Botschaft oder bei totalitären Staaten zur Propaganda. Das Vorgehen ist subtil: Fakten komplett wegzulassen ist nicht nötig, Tonalität und Stimmung reichen aus, um unbewusst Einfluss auf sein Publikum auszuüben. 

Tatsächlich macht es schon einen Unterschied, ob sich Kommunikation auf die positiven oder auf die negativen Aspekte einer Sache konzentriert. Denn Fakten werden in mentale Kategorien eingeordnet, die in Form von komplementären Begriffspaaren – Dichotomien – existieren. Glück/Unglück, Tod/Leben, Liebe/Hass – zwei Seiten einer Medaille, die beeinflussen, wie wir etwas wahrnehmen, bewerten und letztlich zu einer Sache stehen. Ein beliebtes Beispiel ist das „halbvolle Glas“ – oder war es halbleer? Positiv oder negativ, gut oder schlecht, Optimismus oder Pessimismus. Durch einfache Wortwahl kann die Atmosphäre beeinflusst werden, der emotionale Rahmen ist damit vordefiniert. 

 

Wie Sprache uns steuert

Sprache dient nicht nur zur bloßen Beschreibung der Realität, sie ermöglicht es, eine eigene Welt zu formen und Emotionen zu erzeugen. Das ist die Stärke der Literatur, das geschriebene Wort wird im Kopf lebendig. Was aber, wenn sich dieser Stärke in einem Kontext bedient wird, der eigentlich Neutralität verlangt? Neben dem Inhalt beeinflusst auch die Wortwahl, wie eine Sache beim Gegenüber ankommt. Nicht nur einzelne Medienbeiträge, sondern komplette Debatten bis hin zum öffentlichen Diskurs werden mit bestimmten Begrifflichkeiten „umrahmt“, um diese in eine gewünschte Richtung zu lenken. Mit Wörtern sollen Bilder im Kopf erzeugt werden, die Gefühle hervorrufen. Metaphern wie Marathon oder Sprint, oder Begriffe wie Welle und Lawine. Ziel ist immer, Ereignissen eine Konnotation, eine assoziative Bedeutung zu geben. Krise oder Wandel – Gefahr oder Fortschritt. Framing ist nicht nur die Darstellung derselben Sache aus unterschiedlichen Perspektiven, wie etwa ein halbvolles oder halbleeres Glas. Durch die Wahl verschiedener Formulierungen werden vollkommen unterschiedliche Sachverhalte impliziert. 

Framing wird in der Theorie in zwei unterschiedliche Kategorien eingeteilt: „Equivalence Framing“ und „Emphasis Framing“. Equivalence Framing beschreibt den bloßen Einsatz eines Perspektivwechsels in der Kommunikation – 70 % Überlebenschance zu 30 % Sterberisiko, oder umgekehrt – je nach gewünschter Tonalität. Bei Emphasis Framing geht es um die Verwendung eines bestimmten Vokabulars und den Fokus auf einzelne Aspekte des Themas zur Erzeugung einer gefühlsgesteuerten Reaktion. Hier kommt ein ureigenes menschliches Bedürfnis zum Tragen, der Wunsch, Sachverhalte in emotionale Kategorien einzuordnen. Urinstinkte wie Angst und Neugier werden getriggert und sorgen mit erlernten Schemata dafür, dass wir uns schnell eine Meinung bilden. Unsere Entscheidungen sind durch diese erlernten Deutungsmuster geprägt. Einfach ausgedrückt spricht man vom Schubladendenken – und Schubladen sind nicht anderes als Frames. Aber woher kommen die Schubladen, die in unseren Köpfen existieren und wie können diese beeinflusst werden?

 

Wenn Frames zum Problem werden

Wie Frames in den Medien Verwendung finden könnten, konnte man unlängst in einem Framing-Manual, das im Auftrag der ARD verfasst wurde, nachlesen. Dort ist unter anderem zu lesen: „nur durch die ständige Wiederholung neuer sprachlicher Muster über längere Zeit hinweg ist es möglich, den neuen Frames kognitiv Geltung zu verschaffen und sie damit zu einer realistischen Wahrnehmungsalternative werden zu lassen“. „Wahrnehmungsalternative“ – die Nähe zum Begriff der alternativen Fakten war an dieser Stelle sicherlich nicht gewollt und doch wird sofort ein Frame im Kopf aktiviert. Denn der Begriff „alternative Fakten“ ist in Deutschland klar negativ konnotiert. Ein eigentlich werteneutraler, neuer Begriff hat sich innerhalb weniger Jahre tief in unser mentales Gedächtnis eingebrannt. Wird in der Berichterstattung von alternativen Fakten gesprochen, wissen wir direkt, was gemeint ist. Alternative Fakten verbinden wir mit Lügen und Verschwörungstheorien. Ohne z. B. den Ex-Präsidenten Trump einen Lügner zu nennen, reicht die Erwähnung des Begriffs aus, um zu verstehen, dass der/die Autor/-in die Meinung des Ex-Präsidenten offenbar nicht teilt und unterbewusst stimmen wir diesem Empfinden zu.

So entstehen Frames – neue Deutungsmuster, die durch eine ständige Wiederholung bestimmter Begriffe im Zusammenspiel mit negativ oder positiv empfundenen Ereignissen erzeugt werden. Man könnte auch sagen, der Mensch ist nichts anderes als ein lebendiger Algorithmus – und dieser lässt sich umprogrammieren. Wie wir etwas beurteilen und letztlich handeln, hängt von den Deutungsmustern oder Frames in unserem Kopf ab. Reicht es nicht, diese zu triggern, um eine gewünschte Reaktion zu erreichen, werden neue Frames erschaffen. Framing kann also durchaus dazu dienen, die Meinungen zu beeinflussen. Auf negative Kritik betont die ARD, dass es sich beim Framing-Manual lediglich um eine Studie handelt und Framing bei den öffentlich-rechtlichen Sendern keine Anwendung findet. 

Dieses Beispiel zeigt, wie problematisch der Einsatz von Frames in der Kommunikation offizieller Stellen und Kanälen ist. Während bei Werbung eigentlich jeder weiß, dass diese nicht uneigennützig produziert wird, erwarten wir von Nachrichtensendungen Objektivität. Gerade deshalb fällt es Menschen oft schwer, Frames zu erkennen. Ist Framing nun also Manipulation oder einfach nur ein Tool, um Sachverhalte effektiv zu kommunizieren? Sowohl als auch, denn Frames entsprechen einem menschlichen Urinstinkt – die Welt um uns herum zu vereinfachen und zu strukturieren. Nur so lässt sich der Glaube an die eigene Handlungsfähigkeit aufrechterhalten. Ob und wo der Einsatz von Framing in Medien opportun ist, lässt sich nicht generell sagen. Mit einer objektiven und unparteiischen Berichterstattung sind sie nur schwer in Einklang zu bringen, Grenzen zur Propaganda oder zumindest Lobbyismus sind fließend. 

Homeoffice

Homeoffice

Viele Unternehmer und Mitarbeiter stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Die Corona-Pandemie fordert vielerorts Flexibilität und Kreativität, um den Alltag aufrecht zu erhalten – dies gilt insbesondere auch für die Arbeitswelt. Um den Betrieb zu gewährleisten, ermöglichen viele Unternehmen ihren Mitarbeitern die Arbeit im Homeoffice. Zum einen wird dadurch die Gefahr, sich selbst oder die Kollegen anzustecken verringert, zum anderen erübrigt sich für Viele die Frage nach der Kinderbetreuung, da Kitas und Schulen momentan ebenfalls geschlossen sind.

Wir klären einige Fragen zum Thema Homeoffice und geben ein paar Tipps, um die Produktivität zu steigern und Lagerkoller zu vermeiden.

 

Was versteht man unter Homeoffice

Homeoffice, auch Telearbeit genannt, bietet für Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Arbeit außerhalb der Gebäude des Arbeitgebers zu verrichten. In den meisten Fällen erfolgt dies vom eigenen Zuhause aus. Grundsätzlich gibt es kein Recht auf Homeoffice. Auch bei begründeten Sorgen oder Problemen muss mit dem Arbeitgeber eine Einigung zur Heimarbeit getroffen werden. Auf der anderen Seite kann ein Arbeitgeber seinen Mitarbeitern nicht einfach vorschreiben, im Homeoffice zu arbeiten, sofern sich im Arbeitsvertrag keine Klausel dazu befindet. Es benötigt also von beiden Seiten Dialogbereitschaft und Empathie, um entsprechende Regelungen zu finden und umzusetzen.

Für Arbeitnehmer wichtig zu wissen: Der Arbeitgeber muss in der Regel für das notwendige technische Equipment sorgen, also z. B. einen Firmenlaptop bereitstellen. Doch Vorsicht, sofern keine anderslautenden Regelungen bestehen, ist der Firmenlaptop für private Nutzungen tabu. Insbesondere während der vereinbarten Arbeitszeit sind privates Surfen im Internet oder die Nutzung des Computers für Spiele ohnehin nicht gestattet und führen zu einer Abmahnung oder sogar zu einer Kündigung. Auch im Homeoffice gelten zuallererst die im Arbeitsvertrag geschlossenen Regelungen und man sollte tunlichst vermeiden, diese weniger streng auszulegen.

 

Richtig einrichten

Haben sich Arbeitgeber und -Nehmer auf die Möglichkeit zum Homeoffice geeignet, stellt sich die Frage, wie man den Arbeitsplatz zuhause richtig einrichtet. Die erste Regel: Es sollte sich um einen eigenen, im besten Fall abschließbaren Raum handeln. Dies gewährleistet zum einen den Datenschutz und das Betriebsgeheimnis und sorgt außerdem für möglichst wenig Ablenkung. Bei der Einrichtung und der Gestaltung sind Arbeitnehmer in der Regel frei und können diese ihrem persönlichen Geschmack anpassen. Allerdings gelten, ebenso wie im Büro, die Regelungen aus dem Arbeitsschutzgesetz und der Arbeitsstättenverordnung. Auch der Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden darf nicht der Gesundheit schaden. Dazu können auch eine ungenügende Beleuchtung oder eine zu tiefe Sitzgelegenheit zählen, ebenso wie ein zu kleiner Monitor.

Was viele nicht wissen, der Arbeitgeber hat streng genommen die Pflicht dazu, die Eignung des Arbeitsplatzes zu kontrollieren! Zwar darf der Chef nicht einfach unangemeldet vor der Tür stehen, aber einen in Vorfeld angemeldeten Besuch darf der Arbeitnehmer nicht ablehnen. Mehr als einem Besuch müssen Arbeitnehmer wiederum nicht zustimmen und auch der Blick in andere Zimmer darf verwehrt werden.

 

Technik testen und vorbereitet sein

Für Arbeitgeber wie Mitarbeiter ist es ratsam, sämtliches technisches Equipment, welches zum Arbeiten benötigt wird, vor Beginn des Homeoffice einzurichten und zu testen. Arbeitslaptops sollten dementsprechend schon vorab konfiguriert und mit allen notwendigen Programmen ausgestattet sein. Auch der Zugriff auf Server und E-Mail-Konten sollte rechtzeitig geklärt werden, um Überraschungen zu vermeiden. Für Videokonferenzen, insbesondere mit Kunden und Geschäftspartnern, sollte in jedem Fall ein Testlauf gemacht werden, um zu gewährleisten, dass die Technik in wichtigen Momenten zuverlässig funktioniert. So können Probleme mit der Bild- und Tonqualität im Vorfeld noch behoben werden oder z. B. ein ungünstiger Kamerawinkel noch korrigiert werden (Tipp: Für einen möglichst frontalen Kamerawinkel einfach einen Stapel Bücher unter den Arbeitslaptop legen).

Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, dass man unter Umständen nicht auf alle im Büro vorhandenen Unterlagen von zuhause aus Zugriff hat. Sofern die Möglichkeit dazu besteht, sollte daher vorab ein Arbeitsplan erstellt werden. So können wichtige Unterlagen schon im Vorfeld ausgemacht und gegebenenfalls kopiert werden. Ein Anruf vom Chef oder mit dem Kunden kann sonst unangenehm werden, wenn wichtige Daten und Zahlen nicht zur Hand sind.

 

Zeiten einhalten

Sofern keine anderen Absprachen getroffen wurden, gelten auch im Homeoffice die üblichen Arbeitszeiten. Die geleistete Arbeit muss vom Arbeitnehmer dokumentiert und dem Arbeitgeber vorgelegt werden. Zudem müssen Arbeitnehmer auch bei der Arbeit von zuhause aus darauf achten, die sonst geltenden Pausenregelungen und Ruhezeiten einzuhalten. Gleichzeitig gilt für den Arbeitnehmer auch, nur innerhalb der abgesprochenen Arbeitszeiten unbedingt erreichbar sein zu müssen. Mails spät am Abend oder Anrufe früh morgens müssen auch im Homeoffice nicht beantwortet oder angenommen werden.

Für den Fall, dass vom Arbeitgeber Flexibilität gewährt wird, sollten Mitarbeiter trotzdem darauf achten, ihren typischen Tagesablauf beizubehalten und von der gewohnten Arbeitsroutine so wenig wie möglich abzuweichen. In den eigenen vier Wänden warten viele Verlockungen, denen man auf keinen Fall nachgeben sollte. Zur gewohnten Zeit aufzustehen, seine tägliche Morgenroutine einzuhalten und zu geregelten Zeiten mit der Arbeit zu beginnen helfen dabei, in den Arbeitsmodus zu kommen. Das Einhalten von üblichen Pausen und auch der pünktliche Feierabend sorgen dafür, dass Arbeit und Freizeit klar getrennt sind und die Ablenkung gering gehalten wird.

 

Besser nicht gehen lassen

Neben den gewohnten Uhrzeiten sollte man auch seine Körperhygiene und sein übliches Erscheinungsbild beibehalten. Die Verlockung, im Pyjama mit der Arbeit zu beginnen ist zwar groß, lässt die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit aber schnell verschwimmen und schadet so der Konzentration. Besser ist es, wie gewohnt zu duschen und sich zurechtzumachen. Selbst wenn es im Zweifel niemand bemerkt, ein ordentliches Erscheinungsbild hilft dabei, sich auch zuhause schnell in seiner Arbeitsroutine einzufinden. Was man nicht vernachlässigen sollte, ist die Selbstdisziplin, die das Arbeiten im Homeoffice verlangt. Wem dies anfangs schwerfällt, dem kann es helfen, sich auch im Homeoffice möglichst korrekt zu kleiden, um sich mental besser in den Arbeitsalltag zu versetzen und nicht im Wochenend-Modus zu landen.

Wer sich dennoch für Schlabberlook und Pyjama entscheidet, der sollte sich vor Augen führen, dass gerade im Homeoffice die Möglichkeit kurzfristig anberaumter Videokonferenzen oder Skype-Anrufe vom Chef besteht. Um hier unangenehmen Situationen vorzubeugen, sollte man sich auch bei der Arbeit zuhause so kleiden, als ob man regulär ins Büro gehen würde.

 

Auf Sicherheit achten

Wie bereits erwähnt, sollte es sich beim gewählten Platz für sein Homeoffice um einen eigenen und abschließbaren Raum handeln. Sofern man alleine oder nur mit dem Lebenspartner in einer gemeinsamen Wohnung lebt, ist dies sicherlich weniger problematisch als in einer großen WG. Generell darf die Datensicherheit auch im Homeoffice nicht vernachlässigt werden. So sollte der Arbeitsrechner nicht noch von weiteren Personen im Haushalt genutzt werden und mit wichtigen Unterlagen ist ein besonders sensibler Umgang erforderlich.

Für den Datenverkehr und der Kommunikation mit Kollegen und dem Unternehmen gilt es, auf Sicherheit zu achten. Für eine sichere Verbindung aller Teilnehmer untereinander sollte zwingend eine VPN-Verbindung eingerichtet werden. VPNs (Virtual Private Network) ermöglichen sichere Verbindungen zwischen allen Teilnehmern untereinander, auch wenn diese von Zuhause aus arbeiten. Auch das Thema Computervirus sollte nicht vernachlässigt werden. Insbesondere wenn man auf seinem privaten Rechner im Homeoffice arbeitet, sollte man sich unbedingt einen Virenscanner installieren.

 

Konzentriert bleiben

Auch wenn es nicht immer einfach fällt, Homeoffice ist Arbeitszeit und sollte dementsprechend streng vom Privatleben getrennt werden. Dazu gehört leider auch, dass man sich nicht zusätzlich noch mit Familienmitgliedern – das gilt auch für den eigenen Haushalt – oder sogar mit Freunden beschäftigt. Nebenher noch für die Familie kochen oder auf die Kinder aufpassen sollte wirklich nur im Notfall gemacht werden. Sofern sich für die Kinderbetreuung keine andere Lösung finden lässt, muss dies im Vorfeld mit dem Arbeitgeber besprochen werden. Sicher wird sich, gerade in der aktuellen Situation, eine einvernehmliche Lösung für beide Seiten finden lassen. Kontakte mit Freunden sind im Homeoffice während der Arbeitszeit – wie auch im Büro – nicht gestattet. Für Arbeitnehmer ist es ratsam, dies dementsprechend im Freundeskreis zu kommunizieren, um nicht von unnötigen Anrufen oder Nachrichten abgelenkt zu werden.

Für viele ist Homeoffice erst mal eine ungewohnte Situation, mit der manche Menschen besser, andere schlechter zurecht kommen. Ohne den direkten Kontakt zu den Kollegen und das Wegfallen gemeinsamer Pausen oder dem Weg zur Arbeit kann schnell Lagerkoller aufkommen. Auch das schadet der Konzentration. Man kann dem vorbeugen, indem man z. B. vor Arbeitsbeginn einmal um den Block läuft und nicht auch noch die Mittagspause vor dem Rechner verbringt. Bestenfalls geht man ein paar Schritte und schnappt frische Luft. Auch regelmäßiges Telefonieren mit den Kollegen, anstatt nur zu Mailen, hilft dabei, sich nicht zu sehr isoliert zu fühlen. Und letztlich hilft vor allem der Gedanke, dass es sich hoffentlich nur um einen temporären Zustand handelt und man bald wieder mit den Kollegen beim gewohnten Kaffee-Plausch zusammen sein wird und das Feierabendbier im Biergarten trinken darf.

Brands for future

Brands for future

Was bringt das neu angebrochene Jahrzehnt an Veränderungen und Umwälzungen für Unternehmen und Marken mit sich? Wie reagieren diese auf ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Debatten und Krisen?

Dem Zeitgeist verpflichtet
Viele Stimmen sprechen derzeit von großen Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf die Welt zukommen. Sorgen um den Klimawandel, politische Umbrüche und eine zunehmende Diversifizierung der Gesellschaft sorgen für zahlreiche Debatten und Konflikte. Die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft, die sich im Netz oft in Shitsstorms Bahn bricht, setzt die Wirtschaft unter Druck. Als Unternehmen begibt man sich schon mit unbedarften Äußerungen oder Handlungen leicht auf konfliktträchtiges Terrain. Viele Unternehmen setzen daher alles daran, sich ein möglichst zeitgeistgemäßes Image zu verpassen und in der Kommunikation bewusst auf potentielle Konfliktgruppen zuzugehen. So bewerben sich Energieversorger und Autokonzerne selbst als möglichst umweltfreundlich, Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren werben mit ihren veganen Produkten und um das Thema Diversität kommt ohnehin kein Unternehmen mehr herum.

Die Zeiten, in denen es noch hieß „jede Werbung ist gute Werbung“ oder „auch schlechte Werbung ist Werbung“, scheinen vorbei. Auf eine bewusste Provokation oder gar einen Skandal, wie es in den 80er und 90er Jahren unter anderem die Modemarke Benetton gemacht hat, setzt heute niemand. Zu schwer wiegen die negativen Beispiele von Unternehmen wie etwa H&M, welches, durch die Veröffentlichung von als diskriminierend empfundenen Modelfotos, erst einen weltweiten Shitstorm erzeugte und dadurch erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen musste. Unternehmen würden sich daher am liebsten von den „Sünden“ vergangener Tage rein waschen und sich einen ganz neuen Anstrich geben – nachhaltig, wertebewusst und divers.

Wasch mich, aber mach mich nicht nass
Grüne Marken wurden lange eher belächelt und in die Richtung radikaler Öko-Hippies und Esoteriker gerückt. Doch das einstige „Müsli-Image“ gehört der Vergangenheit an. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein stehen in der Zwischenzeit auch bei Großkonzernen und Industrieunternehmen auf der Agenda ganz oben. Grün sein ist, gerade in Europa und insbesondere auch in Deutschland, angesagt. Doch wie schaffen z. B. Rohstoffkonzerne innerhalb kurzer Zeit den Umbau zum grünen Unternehmen? Die Antwort: In kurzer Zeit erstmal überhaupt nicht. In der Industrie aber auch im Dienstleistungssektor verlangen viele Prozesse einen langwierigen Planungsvorlauf. Echte Veränderungen in der Produktion verlangen Zeit, welche, ohnehin in der Kritik stehende, Unternehmen scheinbar nicht mehr haben. Ein möglichst grünes Image muss her und das in kurzer Zeit.

Greenwashing heißt das Stichwort, das schon seit einigen Jahren präsent ist. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Marke McDonalds. Vor Jahren hat der Fast-Food-Riese seine Burgerfilialen noch im knalligen Rot beworben, um später sein CD plötzlich auf die Farbe Grün umzustellen. Ein cleverer Schachzug des Unternehmens, untermalt vom Bekenntnis ab jetzt „mehr grün als rot“ sein zu wollen. Doch das plötzliche Umweltbewusstsein des Unternehmens entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als brüchige Fassade, denn McDonalds wird nach wie vor vorgeworfen, Unmengen an Verpackungsmüll zu erzeugen und beim Einsatz der Lebensmittel alles andere als Ressourcen-schonend vorzugehen. Immerhin scheint es der Burgerbrater im kommenden Jahrzehnt ernster mit seiner Verantwortung der Umwelt gegenüber zu nehmen und hat neben veganen Burgern und umweltverträglichen Verpackungen nun auch das Versprechen im Gepäck, bis zum Jahr 2030 30 Prozent weniger klimaschädliches Kohlendioxid zu produzieren – 20 Jahre nach dem grünen Anstrich des Unternehmens.

Grüner wird’s nicht
McDonalds ist natürlich nur ein Beispiel von vielen, denn beim Umweltschutz wollen plötzlich alle Vorreiter sein – Versicherer, Banken, Autokonzerne, ganze Länder, zuletzt sogar die komplette EU. Erst im Herbst 2019 verkündete die Deutsche Bahn alle ICEs mit einem grünen, statt einem roten Seitenstreifen, zu versehen. Nun ist Greenwashing kein ganz neues, wenn auch hochaktuelles, Thema, daher verlangt es nach neuen, radikaleren Maßnahmen, um in der medialen Gunst aufzusteigen. Und Werber wären nicht Werber, wenn es dafür nicht auch schon einen wohlklingenden Begriff geben würde – Woke-Washing. „Woke“, was frei übersetzt soviel wie „wachsam gegenüber etwas“ bedeutet, steht dafür eine Haltung für oder gegen etwas einzunehmen. Insbesondere im US-amerikanischen Sprachgebrauch steht „woke“ dafür, wachsam gegenüber Rassismus, Diskriminierung und sozialen Problemen zu sein. So beschreibt der Begriff Woke-Washing, wenn Unternehmen vorgeben, eine Haltung gegenüber diesen Themen einzunehmen, ohne dies auch tatsächlich in der Firmenkultur umzusetzen.

Woke-Washing zeichnet sich in der Werbung oft dadurch aus, dass weniger Produkte als viel mehr Botschaften im Mittelpunkt einer Kampagne stehen. Da Millenials und der ab 1997 geborenen Generation Z oft eine klare und kompromisslose Haltung zu für sie wichtigen Themen zugeschrieben wird, setzen auch große Konzerne in der Kommunikation häufig auf die Vermittlung von Werten und einem Lebensgefühl, statt Produkte zu bewerben. So warb Burger King in den USA mit einem Statement gegenüber Depressionen, der Rasierklingenhersteller Gillette schwamm auf der #MeToo-Welle mit und Nike warb mit dem in der US-amerikanischen Football-League suspendierten Spieler Colin Kaepernick. Letzterer hatte sich gegen Rassismus im Sport engagiert und sich geweigert, bei der Amerikanischen Nationalhymne zu stehen, was das Ende seiner Karriere bedeutete. Kaepernick selbst ist übrigens bereits seit 2011 bei Nike unter Vertrag. Werbegesicht aber wurde er erst nach seiner Suspendierung, was auch seiner Popularität in Nikes Zielgruppe zu Schulden sein dürfte.

Glaubhaft bleiben
Die Tatsache, dass Nike sich medial hinter den Sportler Kaepernick stellt, hindert den Konzern allerdings nicht daran, auch weiterhin Geschäfte mit der NFL, der amerikanischen Football-League, zu betreiben. Und doch bleibt Nike mit seinem Engagement noch halbwegs glaubhaft, während andere Unternehmen über ihr vermeintliches Engagement stolpern. Kritiker bezeichnen diese Art des Marketings als „zweckgetrieben“ und als Marken-Aktivismus. Letztendlich betreiben Unternehmen Marketing, um ihre Profite zu steigern und die Frage nach dem ROI steht in den meisten Fällen ganz oben. Den Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit, kann man schon daran erkennen, dass Unternehmen, die ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft stets betonen, nicht selten äußerst kreativ bei der Vermeidung von Steuerzahlungen sind. Ein weiteres Beispiel lässt sich mit Audi anführen. Das Unternehmen sah sich in den USA Kritik ausgesetzt, nachdem es damit geworben hatte, sich für gleiche Bezahlung von Mann und Frau stark zu machen, bei den eigenen Führungskräften aber deutlich mehr Männer als Frauen zu beschäftigen.

Auch bei gut gemeintem Engagement laufen Unternehmen Gefahr, für unglaubwürdig gehalten zu werden, oder noch schlimmer, ihren Markenkern zu beschädigen. Natürlich ist es richtig, dass Unternehmen sich für Nachhaltigkeit, Umweltschutz, gegen Rassismus und Diskriminierung engagieren. Auch das Forum, das manchen Themen durch dieses Engagement gegeben wird, sollte nicht unterschätzt werden. Durch Kooperationen mit Stiftungen kann durchaus Gutes erreicht werden. Nur sollten Werbetreibende und Unternehmen hinterfragen, ob die Botschaft auch zur Marke passt, ob sie den eigenen ethischen Standards entspricht und zusätzlich, wo im eigenen Unternehmen noch Raum für Verbesserungen ist.

Es geht auch besser
Dass es möglich ist, dem vermeintlich eigenen Anspruch gerecht zu werden, zeigen zum Glück immer mehr Unternehmen, denen es auch ohne großen Medienzirkus ein Anliegen ist nachhaltig und sozial zu handeln. Nicht nur von Chancengleichheit, Umweltschutz und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft reden, sondern dies auch vorleben, lautet das Credo. Das kann von kleinen Unternehmen, wie dem Getränkehersteller ChariTea, der mit seinem Gewinn weltweit soziale Projekte unterstützet, bis zu großen Industrieunternehmen wie Dyson oder Volvo. Die getroffenen Maßnahmen sind vielschichtig, von herausragender Nachwuchsförderung, über besonders energiesparende und langlebige Produkte bis hin zum Einsatz wiederverwerteter Materialien, gibt es viele Möglichkeiten glaubhaft zu agieren.

Der ROI dürfte bei glaubhaftem Engagement letztlich auch deutlich besser ausfallen, als bei reinen Marketingaktionen mit dem Ziel des Green- oder Woke-Washings. In Umfragen gaben über 80% der Befragten an, dass die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens für sie kaufentscheidend ist. Eine Mehrheit der Befragten wiederum glaubt, dass Marken und Unternehmen versuchen, ihr Image rein zu waschen. Kunden werden also oft unterschätzt, wenn es um deren Wahrnehmung von reinen Image-Kampagnen geht. Großkonzerne werden ohnehin schon seit Jahren kritisch beäugt und jeder wird Schritt hinterfragt. Unehrliches Verhalten wird oft schnell entlarvt und so zum Boomerang für Unternehmen und verantwortliche Marketeers. Für das jetzt angebrochene neue Jahrzehnt stehen die Zeichen deutlich auf Veränderung. Zeit also, dass sich diese Veränderung auch im tatsächlichen Verhalten widerspiegelt und nicht nur in Hochglanzkampagnen stattfindet.

Instagram

Instagram

Dass Social Media für jeden zeitgemäßen Marketing-Mix unerlässlich ist, sollte heute allgemein bekannt sein. Praktisch alle großen und mittleren Unternehmen, aber auch viele kleinere Betriebe, unterhalten Profile auf Social Media Plattformen wie dem sozialen Netzwerk Facebook. Oft mit wenig Erfolg. Es mangelt an besucherrelevanten Inhalten oder die Plattform wird schlicht missverstanden. Wir erklären das Einmaleins im Umgang mit dem Social Media Star der Stunde – Instagram.

Das ist Instagram
Instagram ist eine app-basierte Onlineplattform, die Nutzern die Möglichkeit bietet, eigene Inhalte in Form von Fotos und kurzen Videos zu teilen. Da Nutzer oft tagesaktuelle Schnappschüsse aus ihrem Leben teilen und diese mithilfe von Bildunterschriften, der sogenannten Caption, beschreiben, trägt Instagram Grundzüge eines Blogs. Sichtbar sind die Bilder in der Feed genannten Übersicht, die jedes Profil besitzt. Beiträge sind für jeden Besucher eines Profils sichtbar. Für rein privat genutzte Profile lässt sich die Sichtbarkeit allerdings einschränken. Erklärtes Ziel ist es, eine möglichst große Anzahl von Abonnenten, hier Follower genannt, für sein eigenes Profil zu gewinnen. Diese können die Beiträge kommentieren oder über einen herzförmigen Button, ähnlich wie das „Liken“ bei Facebook, als „Gefällt mir“ markieren und dem Verfasser so Feedback geben. Die Anzahl der „Gefällt mir“ Angaben eines Beitrags ist für alle Besucher sichtbar. Um die Qualität der hochgeladenen Fotos zu verbessern, können Nutzer diese mithilfe einer Reihe an app-eigenen Filtern und Tools bearbeiten. Hochgeladene Beiträge bleiben im Profil des Nutzers gespeichert und sind in einer Übersicht jederzeit abrufbar. Als Zusatzfunktion bietet Instagram seit einiger Zeit auch die sogenannten Stories an. Diese bestehen aus kurzen Videos oder Schnappschüssen, die mit allerlei Effekten versehen werden können und nach 24 Stunden automatisch gelöscht werden. Die Instagram Stories sind vom Hauptkonkurrenten Snapchat inspiriert und erfreuen sich mit täglich 500 Millionen Nutzern einer wachsenden Beliebtheit.

Warum Instagram
War Facebook noch vor einigen Jahren der unangefochtene Platzhirsch unter den sozialen Netzwerken, macht ihm Instagram diesen Platz heute zunehmend streitig. Zwar ist Facebook in absoluten Zahlen immer noch Spitzenreiter, doch gerade bei der jungen Generation sind die Marktanteile klar auf Seiten Instagrams. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn Facebook ist seit 2012 Eigner von Instagram und baut das Netzwerk nach und nach, von der einstigen reinen Fotoplattform zum Place-to-be für eine junge, trendbewusste Generation um. Eine große Rolle dabei spielt, dass Instagram im Gegensatz zu Facebook als unpolitisch und für Shitstorms weniger anfällig gilt. Viele Posts drehen sich um Mode, Essen, Sport und Reisen oder bieten Einblick in den Alltag von bekannten Persönlichkeiten oder den eigenen Freunden. Unerwünschte Kommentare lassen sich leicht löschen, die Kommentarfunktion lässt sich sogar komplett ausschalten. Allzu negatives Feedback müssen Instagram Nutzer also nicht fürchten. Der Erfolg gibt dem Netzwerk recht. Mit über 1 Milliarde aktiver Nutzer ist Instagram eine Größe, um die man kaum mehr herumkommt. Dies spiegelt sich in den rund 25 Millionen Unternehmensprofilen wider. Viele Unternehmen werben auf Instagram ganz direkt, oder nutzen die Hilfe von Influencern, um Produkte zu bewerben. Der Trend-/Traumberuf Influencer wiederum wurde durch Instagram erst geschaffen, denn keine andere Plattform setzt so sehr auf visuell starken Content ohne gewichtige Inhalte zu verlangen. Wer auf Instagram erfolgreich sein will, muss vor allem auf den schönen Schein setzen – kritische oder verstörende Beiträge fallen hier, anders als bei Facebook, im Interesse der Nutzer durch. Dadurch schafft es Instagram eine heile Welt aufzubauen und stellt sich als Sehnsuchtsort für seine Nutzer dar.

Warum man ein Unternehmenskonto nutzen sollte
Instagram lässt Nutzern die Wahl zwischen einem Privat- oder Unternehmensprofil. Letzteres bietet für Unternehmen einige Vorteile setzt jedoch voraus, dass ebenso eine Unternehmens-Seite bei Facebook unterhalten wird, welche zwingend mit dem Unternehmensprofil bei Instagram verbunden werden muss. Ist das geschehen, bieten Unternehmensprofile interessante Optionen. Das Einmaleins eines jeden Unternehmensprofils ist es, zuerst eine kurze Beschreibung des Unternehmens und eine korrekte Anschrift zu hinterlegen. Die angegeben Adresse ist zum einen klickbar und leitet den Besucher direkt auf eine Karte weiter, bietet aber auch den Vorteil über die Instagram Suchfunktionen gefunden werden zu können. Zusätzlich lassen sich Kontaktinformationen und ein austauschbarer Direktlink zu einer Website hinterlegen. Nutzer können Statistiken – hier Insights genannt – abrufen sowie auf Zielgruppen zugeschnittene Werbeanzeigen schalten. Als besonders starke Call-to-Action Funktion können in den eigenen Posts gezeigte Produkte gekennzeichnet und mit einer Button-Funktion versehen werden. Interessierte Kunden können die Produkte so direkt im Beitrag anklicken und werden zu einer Kauf-Funktion weitergeleitet. Als dritte Option zu Privat- und Unternehmensprofil gibt es seit kurzer Zeit das Creator-Profil. Dieses soll vor allem Influencer ansprechen und funktioniert im Prinzip wie ein Unternehmensprofil, bietet aber noch genauere Statistiken über die eigenen Follower und Wachstumsraten des Profils. Darüber hinaus gibt das Creator-Profil dem Nutzer die Möglichkeit, die Kontaktaufnahme, im Gegensatz zum Unternehmensprofil, einzuschränken und Nachrichten im Postfach nach Wichtigkeit zu sortieren. Da das Creator-Profil neu eingeführt wurde, ist damit zu rechnen, dass sich hier in Zukunft noch einige Veränderungen einstellen werden. In jedem Fall sollte man sich als Unternehmen oder Gewerbetreibender für ein Unternehmensprofil entscheiden, da dieses deutlich mehr Möglichkeiten für professionelle Zwecke bietet.

Botschaften richtig kommunizieren
Es ist nicht ratsam, einfach wild drauf los zu posten. Besser man macht sich im Vorfeld Gedanken darüber, welche Zielgruppe man eigentlich ansprechen will und entwickelt eine Kommunikationsstrategie. Erste Regel bei Instagram: Engagement! Profile mit wenig Aktivität gehen schnell unter. Täglich mehrere Posts sind bei erfolgreichen Profilen keine Seltenheit. Ein roter Faden und qualitative Mindeststandards bei den Beiträgen sollten ein Muss sein. Es sollte daher auch auf den Einsatz ständig wechselnder Bildfilter verzichtet werden. Besser ist es, stets die gleichen Filter und Fotoquellen zu verwenden, um seinem Profil einen einheitlichen Look zu geben. Ein weiterer Punkt ist, dass man den Kontakt zu seinen Followern pflegen sollte. Auf dem eigenen Profil hinterlassene Kommentare der Follower, sollte man mit der „Gefällt mir“ Funktion markieren oder noch besser eine kurze Antwort zurückschreiben. Interessant ist auch die Möglichkeit Live-Videos auszustrahlen. Hier kann man ganz direkt mit seinen Followern in Kontakt treten, denn die Namen der aktuellen Zuschauer sind sichtbar. Sicherlich ist dies eher für Influencer oder selbstständige Gewerbetreibende als für große Unternehmen geeignet. Aber auch diese können mit Live-Videos z. B. spannende „Behind-the-scenes“-Momente mit den Followern teilen, dabei darf der Stil vom sonstig geposteten Material abweichen. Denn Live-Videos sind weniger für Hochglanz-Optik geeignet und sollen vor allem Authentizität vermitteln.

Hastags richtig einsetzen
Das A und O, um die Reichweite schnell zu erhöhen, ist das gezielte Einsetzen von Hashtags. Hashtags sind Schlagwörter, mit denen Beiträge beschrieben werden. So erhalten diese eine thematische Zuordnung. Da für die Beschreibung oft gebräuchliche Begriffe verwendet werden, gibt es dementsprechend viele Beiträge mit gleichlautenden Hashtags. Über einen Klick auf einen Hashtag lassen sich andere Beiträge, die mit demselben Hashtag versehen sind, anzeigen. Nutzer mit ähnlichen Interessen sind dadurch lose miteinander Verbunden, was einen gemeinschaftsbildenden Effekt hat. Dadurch sind Hashtags nicht nur reine Schlagworte, sondern helfen auch die Community zu stärken. Auch kann nach Hashtags gezielt gesucht werden. Der Einsatz von Hashtags wird von Instagram auf 30 pro Beitrag begrenzt. Spam wird damit erschwert, denn durch übermäßig viele verwendete Hashtags lassen sich bei Suchanfragen Treffer erschummeln. Generell sollten die Schlagwörter zielgerichtet und sinngemäß gewählt werden, um Missverständnissen und Enttäuschungen vorzubeugen. Denn wer nach bestimmten Hashtags sucht, erwartet auch den entsprechenden Inhalt zu finden. Im Prinzip lassen sich für Hashtags beliebige Begriffe verwenden, die einfach mit einem Doppelkreuz „#“ eingeleitet werden, also z. B. #Instagram1mal1. Wenn man allerdings will, dass die eigenen Beiträge gefunden werden, ist es sinnvoll gebräuchliche oder sogenannte „trending“-Hashtags zu verwenden, oder einfach ganz allgemein beschreibende Begriffe zu wählen. Denn je spezifischer die Begriffe sind, umso schwerer werden die Beiträge gefunden.

Geo-tags hinzufügen
Ähnlich wie Hashtags kann auch das Hinzufügen eines Geo-tags, also eines Standortes, in einem Beitrag die Reichweite erhöhen. Im Unterschied zu Hashtags lässt sich jedem Beitrag nur ein Standort zuweisen. Nach diesem kann ebenso wie nach Hashtags gezielt gesucht werden. Für Besucher bietet dies die Möglichkeit, nach Beiträgen in einem bestimmten Umkreis oder nach Unternehmen in der Nähe zu suchen. Nutzern mit Unternehmensprofil und korrekt angelegter Adresse, bietet sich der entscheidende Vorteil, dass der Standort des Unternehmens bereits bei Instagram im Hintergrund hinterlegt ist und dementsprechend auch bei einer Suche gefunden wird. Zusätzlich kann das eigene Unternehmen auch als sichtbarer Standort bei Beiträgen angeben werden. Dies kann direkt beim Verfassen eines Beitrags unter der Option „Ort hinzufügen“ erfolgen oder über die Bearbeiten-Funktion nachgeholt werden. Hat man keine eigene Adresse als Standort hinterlegt oder möchte einen anderen Standort angeben, kann man mithilfe einer Suchmaske nach einem passenden Vorschlag suchen. Sofern das GPS im Smartphone aktiviert ist, wird in den meisten Fällen bereits ein passender Standort vorgeschlagen. Der Standort ist frei wählbar, sollte aber möglichst treffend angegeben werden. Für Unternehmen kann es Sinn machen, nicht zwangsläufig die Location auf einem Bild als Standort anzugeben, sondern stets den Standort des Unternehmens. Eine weitere Möglichkeit den Standort anzugeben ist, diesen einfach als Hashtag anzuführen. Dies kann sinnvoll sein, wenn man mehrere Standorte angeben möchte. Um den Standort bei einer Instagram Story einzufügen, können Location-Tags verwendet werden. Diese erscheinen dann als sichtbares Symbol in der Story und funktionieren genauso wie die Standortangabe in einem normalen Beitrag.

Gezielt werben
Instagram bietet Gewerbetreibenden gute Möglichkeiten, um gezielt Anzeigen zu schalten. Den Rahmen dafür bilden die beliebten Instagram Stories. Die „Instagram Stories Ads“ genannten Anzeigen werden zwischen den Stories platziert und ebenso wie die Stories im Vollbildmodus angezeigt. Dem Betrachter werden die Anzeigen nach einer bestimmten Anzahl angeschauter Stories automatisch eingeblendet. Wem die Anzeigen ausgespielt werden sollen, lässt sich im Vorfeld sehr genau definieren. Da Instagram zum Facebook-Konzern gehört, kommt dafür der bekannte Facebook Business Manager zum Einsatz. Für gezieltes Werben lässt sich die Zielgruppe z. B. nach Alter, Geschlecht, Standort, Interessen, Verhaltensweisen und vielen weiteren Faktoren eingrenzen. Der Erfolg geschalteter Kampagnen kann über Statistiken kontrolliert und das Budget jederzeit angepasst werden. Bei der Art der Anzeige gibt Instagram viele Freiheiten. Wie die Instagram Stories selbst, können auch die Ads aus einem Bild, einer Slideshow oder einem bis zu 15-sekündigen Video bestehen. Der Betrachter gelangt über einen Wisch nach oben auf eine direkt verlinkte Website. Natürlich ist es sinnvoll, alle relevanten Infos direkt in das Bild oder Video zu integrieren, denn bei den im Vollbildmodus angezeigten Instagram Stories gibt es keine Bildunterschrift.

Bildqualität
Nicht nur die Motivwahl, sondern auch die Qualität des Bild- und Videomaterials wirkt sich auf den Erfolg eines Instagram-Profils aus. Natürlich ist es am komfortabelsten Fotos und Videos direkt mit der Kamera des eigenen Smartphones aufzunehmen oder bereits vorhandenes Material zu verwenden. Profis verwenden hingegen eine professionelle Kamera, um ihr Material zu erstellen und verzichten zudem meist auf Instagram Filter. Besser ist es auf Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop oder Lightroom zu setzen, um das eigene Material zu optimieren. Einen Haken hat die Sache allerdings, denn Bilder kann man auf Instagram nur über ein mobiles Endgerät hochladen. Das heißt, alle mit externen Quellen aufgenommenen Bilder, müssen zuerst den Weg auf das Smartphone finden. Dabei können Cloud-Dienste wie Dropbox hilfreich sein. Über diese lassen sich Inhalte von Laptop und Smartphone teilen. Man muss beachten, dass Instagram nur Bilder mit den Seitenverhältnissen 1 zu 1 (Quadratisch), 4 zu 5 sowie das Panoramaformat 1,91 zu 1 zulässt. Bilder können jedoch direkt in der App auf die entsprechenden Formate zugeschnitten werden. Bei der maximal zulässigen Auflösung herrscht hingegen Unklarheit, denn verfügbare Angaben dazu weichen voneinander ab. Meistens wird eine maximale Bildbreite von 1080 Pixeln und eine maximal zulässige Höhe von 1920 Pixeln genannt. Größere Bilder werden bis zu einer bestimmten Dateigröße ebenfalls akzeptiert und von der App selbstständig komprimiert. Akzeptiert werden die Dateiformate jpeg, png, bmp und nicht animierte Gifs.

Auf die richtige Sprache setzen
Ist man hauptsächlich regional oder nur im deutschsprachigen Raum aktiv, so kann man natürlich auf Deutsch mit seinen Followern kommunizieren. In manchen Fällen kann Englisch hier sogar eher schädlich sein, da die Gefahr besteht, dass die Zielgruppe einen nicht richtig versteht. Dennoch, für eine wirklich große Reichweite empfiehlt sich natürlich der Einsatz der englischen Sprache oder zweisprachige Posts. Gerade wenn man z. B. die Hoffnung hegt, dass ein eigener Post viral geht, können eine englische Beschreibung und englische Hashtags von Vorteil sein. Abgesehen von der Landessprache ist ein entscheidender Faktor zum Erfolg der Ton der Ansprache. Lange und verklausulierte Texte liest auf Instagram niemand. Besser ist es, sich kurz zu halten und auf ausführliche Beschreibungen zu verzichten. Vieles kann man auch mit Hashtags stichwortartig beschreiben und das gepostete Material für sich sprechen lassen. Denn Instagram lebt, wie schon erwähnt, von der Stärke des visuellen Contents.

Networking
Instagram ist ein soziales Netzwerk und genau so sollte man es auch benutzen – als Netzwerk! Anfangen sollte man damit, auf anderen sozialen Netzwerken oder seiner eigenen Website auf das Instagram Profil hinzuweisen. Um Synergien zu erzeugen, kann man sich mit anderen Nutzern zusammenschließen und gegenseitig unterstützen. Das funktioniert, indem man andere Profile abonniert oder in seinen Beiträgen mithilfe des „@„-Zeichens verlinkt. Häufig wird man als Gegenleistung ebenso abonniert oder verlinkt. Auch das Reposten, also das erneute posten vorhandener und vor allem beliebter Beiträge anderer Nutzer, kann Sinn machen, ist von Seiten Instagrams in der Zwischenzeit aber stärker reglementiert. Ohnehin sollte man dies nur mit Erlaubnis des jeweiligen Nutzers machen und dabei immer im Hinterkopf behalten, dass das Reposten fremden Materials dem Charakter des eigenen Profils widersprechen kann. Die Reichweite lässt sich zusätzlich erhöhen, indem eigene Beiträge aus Instagram auch bei anderen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Tumbler geteilt werden. Vorraussetzung dafür ist jeweils ein vorhandener Account bei diesen Anbietern.

Den Workflow optimieren
Es gibt zahlreiche Wege seine Aktivitäten auf Instagram zu Optimieren. Mithilfe unterstützender Apps lassen sich diverse Arbeitsprozesse beschleunigen und die Qualität der Beiträge steigern. Einige Apps sind speziell für den Einsatz mit Instagram konzipiert und konzentrieren sich auf spezifische Aspekte. Zur Bildbearbeitung eignen sich z. B. Apps wie „Snapseed“ und „VSCO“, welche mit einem breiten Spektrum von Bearbeitungsfunktionen und Filtern aufwarten. Analog zur Bildbearbeitung liefern Apps wie „Splice“ ähnliche Funktionen zur Bearbeitung von Videos. Mit dieser App lassen sich Videos zudem nach eigenen Vorstellungen vertonen. Eine weitere Video-App ist „Boomerang“, welche Nutzern ermöglicht aus Videos Loops, also Endlosschleifen, zu erstellen. Um in seinen Beiträgen Layoutelemente wie Banner oder Textelemente einzufügen, können Apps wie „Canva“ oder „Unfold“ verwendet werden. Damit lassen sich Beiträge aufpeppen oder beispielsweise Layouts für Werbebotschaften erstellen. Für sehr aktive empfiehlt sich die App „Later“, die eine Reihe Tools anbietet, die regelmäßiges und termingerechtes Posten erleichtern. Mit diesen lassen sich Beiträge vorbereiten und automatisiert an vorgewählten Terminen posten. Die Liste an Apps ließe sich noch lange weiterführen. Wir empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen mit welchen Apps man sich wohlfühlt und einfach auszuprobieren, wie sich diese auf den eigenen Workflow auswirken.

Fazit
Instagram bietet zahlreiche Möglichkeiten für Marken und Unternehmen Marketing zu betreiben. Aus dem einstigen Leichtgewicht unter den sozialen Netzwerken ist inzwischen eine der absoluten Branchengrößen geworden, um die man kaum mehr herumkommt. Instagram ist sich dessen bewusst und baut seine Funktionen für Gewerbetreibende kontinuierlich aus. Parallel werden laufend neue Funktionen entwickelt oder von Wettbewerbern kopiert. So verfügt Instagram unter anderem über eine whatsapp-ähnliche Messenger-Funktion, betreibt ein youtube-ähnliches Videoportal und hat mit den Instagram Stories das Alleinstellungsmerkmal von Snapchat praktisch 1 zu 1 kopiert. Instagram stellt damit die Weichen für weiteres Wachstum in den nächsten Jahren. Wir empfehlen die Chancen dieses Wachstumspotentials für das eigene Marketing zu nutzen und wünschen in diesem Sinne viel Spaß und Erfolg!

Glossar
App: Der Begriff App kommt von der englischen Bezeichnung „application software“ und bezeichnet eine Anwendungssoftware, also ein Computerprogramm. Allgemein wird der Begriff heute, vor allem auch im deutschen Sprachraum, mit mobilen Apps assoziiert. Diese sind Anwendungsprogramme, die auf mobilen Endgeräten installiert werden und von Spaßanwendungen über Dienstprogramme bis zu Programmen mit umfassender Funktionalität reichen.

Blog: Ein Blog ist ein online-basiertes und öffentlich einsehbares digitales Tagebuch oder Journal. Ein Blog wird in der Regel von einer Person verfasst und enthält in chronologischer Reihenfolge sortiert, persönliche Berichte über das eigene Leben oder bestimmte Themen. Die Häufigkeit der eingestellten Berichte unterscheidet sich von Blog zu Blog und die Qualität eines Blogs kann vom einfachen Tagebuch bis an die Qualität einer Internet-Zeitung reichen.

Caption: Als Caption wird im Englischen eine Bildunterschrift bezeichnet. Bei Instagram ist die Caption der Text unter einem Beitrag. Die Caption kann eine Beschreibung des Bildes, Hashtags, Emojis sowie Verlinkungen zu anderen Instagram Profilen enthalten. Die Anzahl der maximal erlaubten Zeichen beträgt 2200.

Feed: Der Feed ist der Bereich in dem Instagram-Nutzern die Beiträge abonnierter Profile angezeigt werden. Er funktioniert wie ein digitales und interaktives Fotobuch. Angezeigt werden einem Nutzern alle Beiträge, der von ihm abonnierten Profilen sowie Werbeanzeigen. In welcher Reihenfolge einem die Beiträge angezeigt werden, kann von verschiedenen Faktoren abhängig sein, zumeist werden diese chronologisch sortiert. Um weitere Beiträge zu sehen wird im Feed nach unten gescrollt.

Follower: Als Follower bezeichnet man Abonnenten eines Instagram-Profils. Die Beiträge abonnierter Profile werden dem jeweiligen Nutzer im Feed angezeigt. Das abonnierte Profil selbst erhält eine Mitteilung über den neuen Follower, bekommt dessen Beiträge aber nicht automatisch angezeigt. Das abonnierte Profil kann den Follower jederzeit ebenfalls abonnieren, was vor allem unter Freunden üblich ist. Profile berühmter Persönlichkeiten oder Unternehmen haben in der Regel um ein Vielfaches mehr Follower als selbst abgeschlossene Abonnements.

Hashtag: Das Wort Hashtag setzt sich aus den englischen Wörtern „hash“, für das Schriftzeichen Doppelkreuz „#“ und dem Wort „tag“, was Markierung bedeutet, zusammen. Hashtags sind Wörter, denen man das „#“-Zeichens vorangestellt hat und diese so als Schlagworte definiert. Durch die Definition von Schlagwörtern in Beiträgen werden diese in sozialen Netzwerken auffindbar und lassen zudem eine thematische Gliederung von Beiträgen zu.

Geo-tag: Geo-tags sind digitale Markierungen, die es erlauben Medien im Internet, wie z. B. Bildern, eine geographische Position zuzuordnen. Geo-Tags enthalten Längen- und Breitengrade sowie Informationen zu Land, Höhe oder Ortsnamen. Moderne Kameras und Smartphones sind in der Lage Aufnahmen einem Entstehungsort zuzuweisen. Möglich ist dies durch GPS-Empfänger in den Aufnahmegeräten. Das zuweisen des Standortes einer Aufnahme wird als Geotagging bezeichnet.

Influencer: Von Influcern spricht man, wenn Personen in sozialen Netzwerken über besonders viele Follower und damit über einen entsprechenden Einfluss verfügen. Influencer haben oft ein spezifisches Thema mit dem sie sich an ihr Publikum richten. In den entsprechenden Profilen drehen sich viele Beiträge um Sport, Mode, Politik, Musik, Kulinarik, Reisen oder Technik. Influencer nutzen ihre Profile oft um Werbebotschaften zu vermitteln. Für Unternehmen ist die Kooperation mit Influencern von großem Wert, da diese einen hohen Einfluss bei ihrem Publikum besitzen und über eine ansehnliche Reichweite verfügen.

Shitstorm: Als Shitstorm bezeichnet man eine plötzliche Welle großer Kritik an einem spezifischen Beitrag, einer Person oder einem Unternehmen in den sozialen Netzwerken. Um die Kritik zu hinterlassen wird meist die Kommentarfunktion eines Beitrags genutzt, wo diese öffentlich sichtbar ist und Nachahmer animiert werden können. Neben berechtigter Kritik handelt es sich nicht selten um überzogene und unsachgemäße Kommentare. Ein fortwährender Shitstorm kann dazu führen, dass sich die Betroffenen aus den sozialen Netzwerken zurückziehen.

Social Media: Social Media sind digitale Medien die es Nutzern erlauben, sich untereinander im Internet zu vernetzen und auszutauschen. In der Regel wird der Begriff mit sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Instagram oder Snapchat in Verbindung gebracht. Viele Unternehmen betreiben Social Media Marketing und nutzen die sozialen Netzwerke um dort ein breites Publikum zu erreichen.

Viral: Unter „Viral gehen“ versteht man, wenn ein Beitrag in den sozialen Netzwerken schnell große Berühmtheit erlangt. In vielen Fällen haben Beiträge dabei eine Art Eigenleben entwickelt und sich ohne bewusstes Zutun des Urhebers im Internet verbreitet. Wenn Unternehmen diesen Effekt gezielt nutzen, spricht man auch von Viralem Marketing.

Suche

Aktuelle Beiträge

  • Schriften erstellen, bearbeiten und verwalten
  • Framing
  • Homeoffice
  • Brands for future
  • Instagram

Themen

  • Allgemein (3)
  • Basiswissen (7)
  • Corporate Design (3)
  • Fachwissen: Technologie und Webentwicklung (9)
  • Farbgebung (4)
  • Inspiration und Ideenfindung (11)
  • Konzeptentwicklung (8)
  • Marketing (11)
  • Psychologie (6)
  • Redesign (1)
  • Texten (3)
  • Trends (4)
  • Tutorials (6)
  • Typografie (4)
  • WERTMACHER (2)
WERTMACHER Werbeagentur GmbH
+49 7031 68 84 090
mail@wertmacher.com
Kontakt
Impressum
Datenschutz

Zertifizierte Partner-Agentur:
go-digital

Gewinner 2021
DA2021